Das steht in großen schwungvollen Lettern auf einem großen, schön bemalten umgebauten Bus.
Der „Biblio-Bus“, ausgestattet mit vielen Büchern gehört der Bert-Brecht-Bibliothek in Managua. Es ist ein Projekt der deutschen Organisation „pan y arte“, deren Vorsitzender Henning Scherf aus Bremen ist.
Wir haben den Kontakt zur Bert Brecht Bibliothek im Jahre 2011 geknüpft und eine Kooperation vorgeschlagen. Nach einer langen Vorbereitungszeit in La Paz Centro ist es dann gelungen, dass der Bus nun monatlich die einzelnen Schulen anfährt. Die Schülerinnen und Schüler müssen langfristig auf diesen Besuch vorbereitet werden. Lesen will gelernt werden. Die Leseinteressen der Jugendlichen müssen auch erst erkundet werden. Die eigene lokale Bibliothek in La Paz Centro wird kaum genutzt, die Bücher sind veraltet und für Jugendliche wenig attraktiv. Hinzu kommt, dass das Fernsehen mit seinen Telenovelas (Seifenopern) Lebensrealitäten vorgaukelt, die einfacher und schneller zu konsumieren sind.
Beim ersten Besuch des Busses war es dann auch nicht so einfach. Die Bücher wurden zunächst nur bestaunt und auf ihren „Bildgehalt“ geprüft. Das Team des Bücherbusses ist aber auf solche Situationen vorbereitet und geschult. Sie begleiten die Kinder, lesen vor und stellen die richtigen Fragen. Diese sitzen dann im angrenzenden Park und lesen oder blättern auch nur. Aber: das Interesse ist doch stark geweckt und man hört erste Ausrufe des Bedauerns, als sie die Bücher nach zwei Stunden wieder abgeben müssen. „Beim nächsten Mal könnt ihr sie mit nach hause nehmen“. Darauf freuen sie sich !
Und es hat geklappt:
Mit Unterstützung der deutschen Freiwilligen Kathrin Möbius gab es dann beim nächsten Besuch des Biblio-Busses ein richtiges „Lesefestival“. Die Bücher konnten nun für einen Monat ausgeliehen werden und als der Bus dann im nächsten Monat wieder anrollte , hatte Kathrin mit den Schülerinnen und Schülern auch einen „Schreib-Wettbewerb“ über das, was die kleinen Leseratten gelesen hatten, gestartet.
Viel Arbeit ist es allerdings immer noch, denn die Lehrerinnen und Lehrer müssen jeden Monat neu besucht und zur Mitarbeit gewonnen werden. Kein Wunder, denn ein Lehrer hat hier bis zu 60 Schülerinnen und Schüler zu betreuen und dabei 40 Stunden Unterricht bei schlechter Bezahlung zu leisten. Deshalb leisten die deutschen „weltwärts“-Freiwilligen immer noch Starthilfe und sorgen dafür, dass dieses Projekt geordnet und zuverlässig weiterlaufen kann.
Die Finanzierung dieser monatlichen Aktion wird durch das Engagement der Göttinger IGS-Schülerinnen und Schüler des 5. Und 6. Jahrganges gewährleistet. Mit ihrer jährlichen Aktion: „Martins-Singen“ für Nicaragua zu veranstalten, möchten sie den Companeras/os in Nicaragua ermöglichen, genauso viele interessante Bücher zu lesen, wie sie selbst . „Verschwundene“ Bücher müssen allerdings ersetzt werden.