Amistad con Nicaragua Göttingen, 14.05.20 Liebe Freundinnen und Freunde, wir schreiben euch alle an, da es in Nicaragua mit unserem Kleinbus und den Nierenpatienten einen schweren Unfall gegeben hat. Er ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 12.05. kurz vor Managua. Der Bus war mit 16 Dialysepatienten auf dem Weg in die Dialysekliniken als ein anderes Fahrzeug schuldhaft den Bus vorne rammte und eindrückte.
Fünf Nierenpatienten erlitten leichte und mittelschwere Verletzungen. Da unser Bus auf dieser Strecke bekannt war, hielten sofort einige andere Fahrzeuge, die die verstörten Nierenpatienten aufnahmen und in die Dialysekliniken brachten. Ein Akt schneller Solidarität, der alle sehr erleichtert hat. Die Verletzten konnten dann auch schnell behandelt werden bevor sie ihre Blutwäsche begannen. Nachmittags wurden sie dann von Jorge mit einem gemieteten Kleinbus wieder abgeholt.
Danach mussten diese sehr geschwächten Patienten dann aber noch bei der Polizei warten und ihre Aussagen machen. Der Bus , der nicht mehr fahrbereit war, musste danach mit einem große Abschleppwagen von Managua nach La Paz Centro gebracht werden. Heute wurde er dann weiter geschleppt nach León wo er dann in einer Fachwerkstatt auf die Reparatur wartet. Unsere 32 Nierenpatienten, die dreimal wöchentlich in die Dialyse müssen, können allerdings nicht warten. Wir mussten also sofort reagieren und für die nächsten zwei Wochen einen Kleinbus anmieten, der täglich zwischen 80,-- und 90,-- $ kostet.
Auch der Chofeur wurde leicht verletzt, kann aber seinen Dienst doch weiter fortsetzen. Die Patienten haben bei der Polizei auf eine Anzeige wegen Körperverletzung verzichtet, da ihnen die schnelle Reparatur ihres Busses mehr am Herzen lag, als ihre Verletzungen. Das hat uns sehr verblüfft. Wir haben daraufhin jeder Familie ein kleines „Schmerzensgeld“ ausbezahlt.