Liebe Freund*innen der Partnerschaft mit La Paz Centro, obwohl wir uns entschieden haben, dass wir in diesem Jahr auf Armuts- und Projektbilder verzichten (diese könnt ihr auf unserer website einsehen) und Euch stattdessen die Schönheiten in Flora und Fauna dieser Region zeigen wollen, kommen wir doch leider nicht darum herum, trotzdem zuerst auf Missstände hinzuweisen:
Das zweite Corona-Jahr war nicht nur für uns Deutsche ein Desaster, sondern in viel schlimmerem Maße für Nicaragua und andere Länder des globalen Südens. Allein in La Paz Centro sind in diesem Jahr mehr als 50 Menschen dieser Pandemie zum Opfer gefallen. Darunter befindet sich leider auch der jüngere Bruder unseres Koordinators Jorge Jimenez. Jorge selbst musste ebenfalls im September ins Krankenhaus und an die Sauerstoffversorgung angeschlossen werden. Er hat sich aber inzwischen wieder erholt. Auch Eddy Garcia, unser Ingenieur, infizierte sich. Beiden geht es wieder besser.
Aufgrund der Zustände im Krankenhaus, es fehlt das Nötige zur Sauerstoffversorgung, versuchen jedoch diejenigen, bei denen der Verdacht auf Corona besteht, die Einlieferung in die Klinik zu verhindern: Zum einen fühlen sie sich nicht ausreichend versorgt, zum anderen werden die an Corona Verstorbenen oft schneller beerdigt, als sich die Familienangehörigen von ihnen verabschieden
können. All das sorgt für Misstrauen. Darüber hinaus leugnet bisher auch die Regierung Ortega-Murillo – ähnlich wie die Bolsonaros – die Pandemie: Ärzte durften lange keine Masken tragen und mussten als Todesursache Lungenentzündung oder andere Krankheiten angeben. Jetzt im November während meiner zweiten Projektbetreuungsreise war ich geschockt darüber, dass im Rathaus von La Paz Centro
kaum jemand Maske trägt. Sowohl die Notwendigkeit des Schutzes wie auch die Tatsache, dass mehrere Menschen dem Coronavirus zum Opfer gefallen sind, werden negiert.
Bei den Präsidentschaftswahlen lag die Wahlbeteiligung auch deshalb bei nur 35-40 %. Die sandinistischen Anhänger wurden unter Androhung von Repressionen wie bspw. dem Verlust ihres Arbeitsplatzes gezwungen, ihren Präsidenten erneut zu wählen. Mögliche oppositionelle Konkurrenten wurden vorher mundtot gemacht, eingesperrt oder des Landes verwiesen. Einige, wie z.B. der ehemalige Vizepräsident Sergio Ramirez, konnten rechtzeitig flüchten. Tausende von Jugendlichen
verlassen das Land, werden in den USA aufgenommen und bekommen eine Arbeitserlaubnis. Die meisten haben Verwandte in Miami oder ........
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Artikel aus dem Göttingern Tageblatt vom 21.10.2021
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